
Es war einmal ein kleines Mädchen
… ach Quatsch. Ich glaube, soweit muss ich gar nicht ausholen, bleiben wir bei den Fakten. Meine Omi und meine Tante waren schon immer sehr geschickt an der Nähmaschine und so gehörte ich wahrscheinlich damals zu den süßesten mit Röckchen und Kniestrümpfen gekleideten Mädchen der ganzen DDR.
Als junges Mädchen bewunderte ich meine Tante, wie sie eine Stoffbahn nach der nächsten durch ihre Nähmaschine zog. Es war eine Frage der Zeit, bis auch ich meine erste Eigene bekam.
Mit 11 Jahren war es soweit und ich machte erste Versuche am Gerät, in dem ich erst für mich und dann Freundinnen alte Jeanshosen in » Baggypants « verwandelte – denn das war damals ziemlich hipp.
Später war es der Antrieb, während meiner ersten Ausbildung meine erste eigene Wohnung in Unabhängigkeit und mit Leichtigkeit selbst zu bezahlen, der mich, auch im Unterricht, erste Mützen für meine Klassenkameraden und später dann für ein kleines Lädchen in Dresden häkeln lies.
Über 13 Jahre ist das her – das Allisbird ihren Namen bekam und ich erste Schritte ins Internet machte. Damals flog Allisbird über Facebook in ganz Europa umher. Meine kleinen Kinder verzauberten damals schon einige meiner heute immer noch treu gebliebenen Kunden, die ich gern heimlich » die Birdies « nenne.
2011 folgte ein Artikel in der Zeitung Freie Presse (zum Artikel), wo der Redakteur ziemlich treffend » meinen kleinen Vogel « beschrieb. Nachdem ich sozusagen einmal mit jedem meiner Kleinstadt am morgendlichen Küchentisch in Form des Titelblattes der Zeitung saß, hatten die Menschen plötzlich ein ganz anderes Bild von mir und ich merkte, wie ich vielen ein heimliches Lächeln entlocken konnte. Die Geburt des Mädchens der Freude?
Es fühlt sich so an, als sei es gestern gewesen, als ich voller Stolz meiner Omi meine erste Kosmetiktasche in die Hände gab. Die Meisterin vom Werk sagte: » Oh das ist aber schön,« setzte ihre Brille auf und fuhr fort, » So kannst du das aber noch nicht verkaufen, das trennen wir nochmal auf und ich zeige dir, wie das leichter und besser geht. « Seither sitzt sie wie ein Engel auf meiner Schulter und ich spüre ihre Anwesenheit, während ich an meiner Nähmaschine sitze und die Naht noch nicht sitzt – Atemzug – » Ja Omi, ich trenne es nochmal auf. «
Meine erste Kollektion – ganz klein.
Meine zweite Kollektion – die » Never grow up collection « war dann bereits nach wenigen Minuten ausverkauft. Ich glaube, damals haben die Mädels schon kommentiert, während ich noch dabei war, mir Namen und Preise für die Taschen auszudenken.
Lil´Alli war der Name eines kleinen Mädchens, die ich während eines Auslandsjahres in Amerika kennenlernen durfte. Ich habe bis zum heutigen Tag keinen Menschen getroffen, der nichts hat und sich dennoch nicht beklagt. Sie war für mich der glücklichste Mensch auf Erden, als sei das Märchen » Der Sterntaler « Wirklichkeit. Noch immer habe ich das Gefühl, sie sei in der Lage, deine äußere Hülle auszublenden und in deine Seele zu schauen.
Ich gab ihr diesen Vogel, sodass auch sie in der Lage sein würde, die Welt durch seine Augen zu sehen. Erst viele Jahre später hörte ich die Geschichte von » Momo und den Zeitdieben. « In dem Teil in der Girolamo Momo die Geschichte von Prinzessin Momo erzählt. Sie besaß einen Zauberspiegel, der wie mein Vogel in der Lage war, alle Bilder einzufangen, die ihm während seiner Nachtflüge begegneten.
Ich bin ein Krebs vom Sternzeichen, wohl lieber gern daheim als draußen in der Welt – und doch nahm ich vor zwei Jahren all meinen Mut zusammen, stieg in ein Flugzeug und verwandelte meine Träumerei, durch die Gassen von Barcelona zu wandern, in die Wirklichkeit. Manchmal, ob du es mir glaubst oder nicht, scheint mein Leben wirklich wie ein Wunder zu sein – zu weilen etwas » surreal aber schön. « Denn abends als ich durch meinen Instagramfeed scrollte, sah ich, wie lil´Alli Bilder vom Casa Batlló veröffentlichte – wo ich am Morgen noch vorbeigelaufen war. Eigentlich wohnt Alli in Seattle. Wer hätte das gedacht, dass wir zu gleicher Zeit am gleichen Ort, ohne es geplant zu haben, uns nach fast 15 Jahren wiedersehen werden. Noch immer war lil´Alli die lebensfrohe Natur von damals. Heute ist sie Grafikdesignerin (wie ich) und lebt eigentlich in Seattle mit ihrem Mann.
Seit ich denken kann, ist Allisbird mein Anker, mein Lebensretter, mein zurück zu mir Finder. Wie ein Kompass, der alles immer wieder ins Lot bringt, wenn ich mich einsam, verloren oder verlassen fühle.
Allisbird ist wie eine Familie – the Birdies – für mich, wo jeder einfach mittanzen, singen, lachen, weinen, springen und Quatsch machen darf. Allisbird ist bunt und manchmal schwarz/weiß und vor allem geprägt durch die Menschen, die mich zu neuen tollen Sachen inspirieren. Die Menschen kommen zu mir, wenn sie nicht weiterkommen. Wenn sie eine Idee haben, aber noch nicht wissen, wie die Lösung ist. Ich bin ein Problemsolver auf grafischer, technischer oder stofflicher Ebene, weil ich daran glaube, dass es immer für alles eine Lösung gibt.
Seit Ende 2019 bin ich ein freier Vogel, der sich aufgemacht hat, all seine verborgenen Wünsche und Träume zu entdecken und endlich rauszulassen, die nie den Raum und die Zeit hatten, erfüllt zu werden.
Jetzt ist die Zeit für ganz viel Cappuccino und Kekse im eigenen Laden, etwas, was nur mir allein gehört, mir niemand jemals wegnehmen kann und ich dennoch mit der Welt und dir teile.
Hier ist der Ort der Liebe, der Freundschaft und des niemals Aufgebens.
Ich bin Sabrina Blumenthal, your (he)artist and welcome to the allisbird-store.de.
Meine Projekte auf einen Blick:
Allisbird-store.de // Fashion:
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sabrinablumenthal.com // Grafikdesign:
hallo@sabrinablumenthal.com
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1 Kommentar
Wunderschöne Geschichte! Ich wünsch dir und Alli ganz viel Erfolg und Glück ;)